Geboren am 17.01.1965
Gestorben am 14.05.2017
Erstellt von Theres Krause am 19.05.2017
Lebensgeschichte
Ralf wurde 1965 als erster von zwei Söhnen des Ehepaares Günter und Friederike Krause geboren. Eng mit seinem Bruder verbunden, verbrachte er seine Kindheit und Jugend in Teupitz, wo er die Schule besuchte und viele seiner Freunde kennenlernte, mit denen er bis zu seinem Tod regelmäßig viel Zeit verbrachte. Ob am Lagerfeuer im Garten, beim Kochen und Essen innerhalb seiner Filet-Gruppe, oder auf Konzerten und Festivals. Ralf verbrachte gerne Zeit mit anderen und nutzte jede Gelegenheit dazu, genau dies zu tun.
Nach der Schule begann er dann eine Ausbildung als Forstwirt und arbeitete lange Zeit in der Landesforst, bevor er sich mit seiner Baum- Garten- Landschaftspflege und seinem Hausmeisterservice selbstständig machte. Diese Selbstständigkeit gab er nie auf, trotzdem er seine Stelle in der Landesforst kündigte und 2012 seine Arbeit als Mitarbeiter für Pflanzengesundheit im Landseamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung aufnahm. Auch sein Sohn Tobias war gerade dabei, in seine Fußstapfen zu treten, um später mit ihm zusammen arbeiten zu können. Zusammen wären sie ein unschlagbares Duo geworden.
Am 12. August 1989 heiratete er Mareen Waliczek, mit der er uns zwei Kinder, Theres und Tobias, bekam. Trotzdem die Ehe 2005 geschieden wurde, behielten unsere Eltern bis zuletzt ein freundschaftliches Verhältnis bei. Sowohl wir als ihre Kinder, als auch Jörg und Friederike sind ihr und ihrem Mann Matthias unendlich dankbar für ihre großartige Hilfe in dieser schweren Zeit.
Gestorben ist Ralf viel zu früh im Alter von 52 Jahren am 14. Mai 2017 in Walddrehna, wo er sich mit Freunden zu einer Motorradausfahrt traf. Das Wochenende verbrachte er mit Lutz, Sabine, Michaela und vielen weiteren Leuten aus seinem Freundeskreis bei gutem Essen, viel Spaß und der Musik seiner lokalen Lieblingsband - den Graubärten. Zuletzt telefonierte er noch mit seiner Cousine Ilka, um u.a. das selbstgebaute Spielzeug für sein Enkelkind zu planen, das im September 2017 geboren werden soll. Erst dann fiel er in einen Schlaf, aus dem er nicht mehr erwachen sollte. Die Vorstellung daran, dass es die Aufgabe von Lutz und Sabine war, ihn finden und die Nachricht an uns weiterleiten zu müssen, ist furchbar. Umso dankbarer bin ich, dass sie es waren, mit denen er seine letzten Stunden verbringen konnte.
Seine Liebe zur Natur spiegelte sich nicht nur in seinen Berufen wider, die er über die Jahre ausübte, sondern auch in vielen anderen Dingen. Unter anderem waren ausgedehnte Spaziergänge und Ausflüge bei ihm an der Tagesordnung, bei denen es ihm immer wieder gelang, seine Umwelt fotografisch perfekt in Szene zu setzen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge erinnere ich mich daran, wie aus angesagten zehn minütgen Spaziergängen schnell stundenlange Wanderschaften durch Wald und Feld wurden, die bei uns Frust, bei Papa jedoch die größte Freude auslösten. Letztendlich mussten wir ihn immer bremsen, um nicht noch in der Nacht unterwegs sein zu müssen. Großen Spaß hatte Papa auch an dem zu den Jahreszeiten passende Dekorieren seiner Wohnung, am immer wieder fabelhaften Kochen für seine Familie und Freunde sowie am Motorradfahren an schönen Sonnentagen.
So sehr, wie über sein Enkelkind hat sich Ralf auch über Max, seinen Schwiegersohn gefreut. Trotzdem Max viele seiner Gartengeräte (unabsichtlich) zerstörte und ihn oft bremste, nahm Papa ihn gern in die Lehre und freute sich jedes Mal, wenn er zu Besuch war. Umso trauriger macht es mich, dass ich ihm nicht mehr sagen konnte, dass wir in diesem Jahr noch heiraten wollten.
Welche Spuren Ralf bei seinen Hinterbliebenen hinterlässt, ist kaum zu beschreiben. Seine Hilfsbereitschaft und Gelassenheit, seine große Liebe zur Musik, seine Großzügigkeit und Offenherzigkeit, aber auch sein stetiger Wunsch, sich mit den Menschen zu umgeben, die ihm lieb und wichtig waren, werden immer in Erinnerung bleiben. Vor allem aber auch sein Witz und sein Humor waren ein wichtiger Bestandteil von ihm und werden uns besonders fehlen. Wer, wenn nicht er, soll uns mit Wortspielen zum Augenrollen bringen? Wer soll uns von all seinen großen Plänen berichten und mit wem sollen wir am Eingang des Admiralspalastes für ein Konzert anstehen, das erst in einem Jahr beginnt?
Viele dieser Erinnerungen an ihn, werden uns lange, wenn nicht für immer begleiten und ich freue mich darauf, unserem Kind von seinem Opa erzählen zu können.
Ein kleines Dankeschön:
Es ist unfassbar, wie viele Freunde, Verwandte und Bekannte Ralf am 10.06.2017 zur Beisetzung seiner Urne die letzte Ehre erwiesen. Im Namen der ganzen Familie Krause möchte ich mich dafür auch an dieser Stelle noch einmal von Herzen bedanken. Doch nicht nur dafür. Auch den Menschen, die uns die zahlreichen Karten, die großartige finanzielle und vor allem auch die wahnsinnig tolle, organisatorische Unterstützung am Tag der Beerdigung und darüber hinaus in den Wochen davor und danach haben zukommen lassen, gilt unser Dank! Durch Euch konnten trotz des großen Verlustes ein paar Schwierigkeiten beseitigt werden und dank Euch wurde die Trauerfeier zu einem schönen Zusammensein im Gedenken an unseren Papa. Ich weiß, dass Worte auch in diesem Fall nicht ausdrücken können, was ich und was der Rest unserer Familie fühlt und denkt. Ich hoffe dennoch, dass wir unserer Dankbarkeit hier etwas Ausdruck verleihen konnten.
Und doch ist unser Verlust auch weiterhin nicht in Worte zu fassen. Mir würden für meinen Papa noch tausend Worte einfallen, die ich hier schreiben könnte und trotzdem würde es nicht im Ansatz zusammenfassen können, was er für ein toller Mensch war und wie sehr er uns allen fehlt und fehlen wird. Und dass wir damit nicht alleine sind, zeigte die Bereitschaft all dieser Menschen, die uns halfen und die sich an diesem sonnigen Tag im Juni von Ralf verabschiedeten. Für all diejenigen, die bei der Beerdigung die berührende Rede des Pfarrers Nico Steffen nicht hören konnten, möchte ich diese hier zur Verfügung stellen. Auch ihm gilt unser Dank.
Trauerrede von Nico Steffen:
Liebe Theres, lieber Tobias, liebe Frau Krause, lieber Jörg, liebe Trauergemeinde,
„Wish you were here“ Ich wünschte, du wärst da, heißt ein Song von Pink Floyd, einer der wichtigen Bands in Ralf Krauses Leben.
Und ja, was würden wir darum geben, dass Ralf Krause bei uns wäre. Dann würde dieser Tag heute vielleicht wie so oft zu einer Motorradtour oder einem dieser ganz einfachen Lagerfeuer einladen, bei dem sich Ralf mit seiner Familie und seinen Freunden so gerne zusammen gesetzt hat, um zu erzählen, um Pläne zu,schmieden, um gute Zeit miteinander zu verbringen.
52 Jahre hat Ralf Krause unsere Welt und das Leben von so vielen mit guter Zeit bereichert. Sohn und Bruder war er und Vater, Freund und Kumpel, Kollege und so viel mehr.
In Teupitz wurde er am 17. Januar 1965 geboren, hier war sein Zuhause. Er war als Vater – so habt ihr es gesagt - der liebevolle Chaot, der immer zur Stelle war, wenn man ihn brauchte, und sei es, um mit seinen Kindern eine Gitarre für Selbstabholer mal schnell aus Hannover zu holen. Quatschtouren mit dem Auto fand er gut. Er fuhr, und die Kinder sagten, wo lang es gehen sollte. Überhaupt fuhr Ralf gerne über die Dörfer. Zündschlüssel umdrehen, gute Musik einschalten und dann Fahren, Quatschen, zuhören.
Eng war Ralf mit seinem Bruder und seiner Mutter verbunden. Er war der Mutmacher, der Entspannte und der Planer. Ralf schmiedete gerne Pläne, oft Jahre im Voraus. Zwischendurch wurde improvisiert, weil sich die Welt und das Leben sich nicht nach unseren Planungen richten. Im Improvisieren war er meisterhaft. Ralf nahm das Leben wie es kam und vor allem nahm er es mit großen Humor. Als Ralf mit Freunden in Schottland zum Motorradfahren war und seine Maschine den Geist aufgab, da drängte er die anderen die Tour doch weiter zu fahren. Er improvisierte sich durch Edinburgh, sorgte dafür, dass das Motorrad zurück nach Deutschland kam, sah sich die ganze Stadt an und organisierte seinen Rückflug, und alles obwohl er kaum Englisch sprach. Irgendwie gehts weiter. Ralf dachte positiv. Das machte ihn aus. Und irgendwie ging es auch immer weiter. Und wenn er sich stundenlang vor dem Einlass zur Rocky-Horror-Picture-Show anstellte, um an der Tür dann festzustellen, dass seine Tickets erst ein Jahr später gültig sind, dann konnte er darüber lachen.
Hilfsbereit war er und großzügig. Für so viele war er großartiger Freund. Mit ihm konnte man Bäume ausreißen und ganz gemütlich in die Glut eines Feuers schauen, Er liebte es, gemeinsam mit Freunden Motorrad zu fahren, Konzerte und Festivals zu besuchen. Und er engagierte sich für seine Stadt Teupitz. In der Freiwilligen Feuerwehr war er Mitglied und Stadtverordneter der CDU-Fraktion war er, weil er mitwirken und mitgestalten wollte.
Feinfühlig war Ralf. In Konflikten hat er eher zurückgesteckt als bis aufs Letzte zu kämpfen. Seine Kreativität zeigte sich in seinen Hobbys, dem Kochen und Backen für die Familie und Freunde und dem Fotografieren. Draußen, in der Natur fand er seine Motive. Er liebte die Natur, ging gerne spazieren und fuhr Fahrrad.
Den Beruf des Forstwirts hatte er erlernt. Als Angestellter im Landesamt für ländliche Entwicklung und als selbstständiger Landschaftsgärtner war er auch beruflich viel in der Natur unterwegs. Im Beruf, wie in vielen anderen Bereichen seines Lebens, wusste er, was er kann und hat sich darum auch etwas zugetraut.
1989 hatte Ralf Krause seine Frau Mareen geheiratet. Auch nach der Trennung blieben sie einander freundschaftlich verbunden. Gerne war Ralf mit seinen Kindern zusammen und wie sehr hat er sich über seinen Schwiegersohn Max gefreut und darüber, dass ein Enkelkind im September diesen Jahres zur Welt kommen wird. Schon hatte er Pläne geschmiedet, wie es werden soll, wenn seine Tochter mit ihrer Familie dann in Teupitz wohnen, und welches Spielzeug er für sein Enkelkind bauen wollte.
Mit seiner Cousine Ilka hat er noch am Telefon darüber gesprochen. Nächtelang konnten die beiden miteinander telefonieren. Sie und ihrer Partner Leon waren für Ralf ganz besonders wichtig.
Eine Motorradtour mit seinen Freunden, ein Konzert der Graubärte, seiner Lieblingsband, ein langes Telefonat mit seiner Cousine mit Gedanken zu seinem Enkel. An diesem Wochenende im Mai kam so viel von dem zusammen, was Ralf liebte und was ihm wichtig war. Du, lieber Jörg, sagtest, es ist ein Trost zu wissen, dass es Ralf so gut ging, in diesen Stunden, die seine letzten in unserer Welt waren. Am Morgen des 14. Mai lebte Ralf Krause nicht mehr. „Wish, you where here“ heißt es im Lied von Pink Floyd, das wir gleich hören werden. Unbegreiflich erscheint es, dass Ralf nicht hier bei uns ist, an diesem Tag. Die Freunde sind da und Theres und Max und Tobias sind da und Jörg und Friederike Krause, die Familie und Bekannte. Und es wird gegrillt werden heute in der Gutzmannstraße. Und ein Lagerfeuer wird es geben, und jede Menge geteilter Erinnerungen an Ralf Krause und jede Menge Gemeinschaft, die so gut tut in der Trauer.
Und es gibt heute in all unserer Trauer und in all unserem Weinen eine Hoffnung. Der Seher Johannes hat sie für uns formuliert. Diese Hoffnung erzählt davon dass unser Leben nicht im Tod endet sondern bei Gott ein neues Dasein findet, im Reich seiner Liebe, ohne Tränen, ohne Schmerz und ohne den Tod. Jesus hat einmal dieses Reich Gottes am Ende aller Zeiten als ein großes Festmal beschrieben zu dem wir alle eingeladen sind. Dazu passen die Zeilen der Band „Dritte Wahl“ : Auch wenn ich jetzt traurig bin, denke ich daran: was werden wir erst feiern, wenn ich nachkomm irgendwann.
Dass Ralf jetzt da ist, wohin wir irgendwann nachkommen werden – vielleicht sitzt er dort, schaut in ein Lagerfeuer und wartet auf uns –,und dass er jetzt Anteil hat an Gottes Liebe und Ewigkeit, darauf vertraue ich.
Amen.
10.6.2017
Pf. N. Steffen
Von Ita
Für Ralf Krause
Am 12.08.2024 um 22:25
Danke! Danke, dass du so warst, wie du warst.
Ich vermisse dich!
Von Ilka
Für Ralf Krause
Am 14.05.2024 um 07:18
Am 14ten Mai ist immer alles besonders doof….Sonne doof, Blumen doof, Krabbelkäfer doof, Müsli doof, Arbeit doof, zu Hause doof, die Frau an der Tankstelle doof…
Von Ilka
Für Ralf Krause
Am 17.01.2024 um 19:22
Es gibt Tage, in denen die Traurigkeit so groß ist, dass sie nicht in ein Herz passt.
Happy Birthday ins Regenbogenland…und Danke für heute!
Ich möchte an den Geburts- und Todestag von Ralf Krause erinnert werden.